<p>Ein Schlafplatz auf einer Bank im Freien ist keine bequeme Unterkunft. Jetzt aber – mit den beginnenden Frostnächten – fängt für viele wohnungslose Männer und Frauen eine besonders schwierige Zeit an. „Die Wohnungslosenhilfe Stiftung kreuznacher diakonie sorgt an ihren Standorten in Idar-Oberstein, Bad Kreuznach und Bretzenheim auch in der kalten Jahreszeit für Notunterkünfte“, weist Geschäftsbereichleiterin Theresa Feldmann-Wüstefeld auf die Vorsorge der Wohnungslosenhilfe hin. Niemand brauche im Freien zu übernachten, zur Not würden zusätzliche Matratzen ausgelegt. Laut einer Pressemitteilung der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) „waren circa 678.000 Menschen in Deutschland (Jahresgesamtzahl) ohne Wohnung“. Wohnungslos sind zum Beispiel die Menschen, die ohne jegliche Unterkunft sind, die vorübergehend bei Freunden, Bekannten und Verwandten, in Hotels und Pensionen unterkommen oder die per Verfügung einer Obdachlosenbehörde untergebracht werden.</p>
<p>Die Zahl der Menschen, die „Platte machen“, die also ohne jede Unterkunft auf der Straße leben, schätzt die BAG W auf etwa 41.000 Menschen.</p>
<p>Diese Menschen sind im Winter ganz besonderen Gefahren ausgesetzt. Die Notunterkünfte der Wohnungslosenhilfe kreuznacher diakonie sind rund um die Uhr erreichbar. Wer Hilfe braucht, kann sich an folgende Einrichtungen wenden:</p>
<p><strong>Kreis Bad Kreuznach:</strong></p>
<p>Angebot für <em>Männer</em></p>
<p><strong>Bretzenheim - Eremitage,</strong> Eremitageweg 211, 55559 Bretzenheim</p>
<p>Tel. 0671 / 839490, E-Mail: <a href="mailto:eremitage@kreuznacherdiakonie.de">eremitage@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<p>Eine Aufnahme mit Hund ist begrenzt möglich.</p>
<p>Angebot für<strong><em> </em></strong><em>Frauen</em></p>
<p><strong>Bad Kreuznach - Café Bunt</strong>, Kurhausstraße 12, 55543 Bad Kreuznach</p>
<p>Tel. 0671 / 834006-13 oder Handy 0171 / 3028670,</p>
<p>E-Mail: <a href="mailto:wlh-bad-kreuznach@kreuznacherdiakonie.de">wlh-bad-kreuznach@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<p><strong>Kreis Birkenfeld:</strong></p>
<p>Angebot für <em>Männer und Frauen</em></p>
<p>Idar-Oberstein, Amtsstraße 4, 55743 Idar-Oberstein</p>
<p>Tel. 06781 / 5687360,</p>
<p>E-Mail: <a href="mailto:wlh-idar-oberstein@kreuznacherdiakonie.de">wlh-idar-oberstein@kreuznacherdiakonie.de</a></p>
<hr />
<p><strong>Tagesaufenthalte </strong>- Aufenthaltsmöglichkeiten im Warmen und niedrigschwelliges Beratungsangebot</p>
<p><strong>Café Bunt</strong> – ein Angebot für Frauen der Wohnungslosenhilfe, Bad Kreuznach, Kurhausstraße 12</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 19.30 Uhr, am Wochenende von 14 bis 19.30 Uhr</p>
<p><strong>Horizont</strong> – ein Angebot für Männer und Frauen der Wohnungslosenhilfe, Idar-Oberstein, Amtsstraße 4</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag, Mittwoch und Freitag von 8.30 bis 15 Uhr, Dienstag und Donnerstag 8.30 bis 16 Uhr, Samstag und Sonntag von 11 bis 14 Uhr</p>
<p><strong>Treffpunkt Reling e.V.</strong> – ein Angebot für Männer und Frauen, Bad Kreuznach, Baumgartenstraße 5</p>
<p>Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 8 bis 16 Uhr</p>
<p class="Flietext">Mit einer jährlichen Spendenaktion unterstützt Edeka Südwest die Tafeln in der Region. Der Edeka-Markt Bauer in Idar-Oberstein packte große Spendentüten mit haltbaren Lebensmitteln, die Kundinnen und Kunden gegen einen Obolus von 5 Euro erwerben und für die Tafel zur Verfügung stellen konnten. In diesem Jahr setzten sich zudem Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule der Berufsbildenden Schulen Idar-Oberstein (BBS) für die gute Sache ein. In Zweier-Teams sprachen sie die Kunden an, informierten über die Aktion und motivierten zu helfen.</p>
<p class="Flietext">Das Ergebnis: 284 prall gefüllte Tüten, die Marktleiter Peter Bauer der Tafel Idar-Oberstein übereichte, sodass die registrierten Haushalte in den Genuss der zusätzlichen Lebensmittel kommen. Studiendirektorin Sabine Moser war stolz auf die Schülerinnen und Schüler der BBS, die sich tatkräftig engagierten: „Mir ist es wichtig, den Jugendlichen das Ehrenamt näher zu bringen. Bei dieser Aktion konnten die jungen Leute zudem ihre kommunikativen Fähigkeiten ausbauen und ihre Hemmschwelle überwinden.“</p>
<p class="Flietext">Tanja Schweizer, Leiterin der Tafel Idar-Oberstein, ist begeistert über das Ergebnis: „Ich bedanke mich bei den Schülerinnen und Schülern für ihren Einsatz und den Kunden des Edeka-Marktes für ihre Spenden. Auch Peter Bauer und seinem Team sowie den Ehrenamtlichen der Tafel Idar-Oberstein gilt mein Dank.“</p>
<p>Rund 2.900 Euro erbrachte die 16. Auflage der Geschenke-Einpack-Aktion im <strong>Globus Idar-Oberstein,</strong> die der Markt auf <strong>3.000 Euro </strong>aufgerundet hat. <strong>72 Helferinnen und Helfer</strong> leisteten im Dezember <strong>295 Stunden </strong>ehrenamtlichen Dienst am <strong>Geschenke-Einpackstand.</strong> Zum Abschluss der Spendenaktion lud die Wohnungslosenhilfe zu einem Frühstück in den Tagesaufenthalt Horizont ein. Dieter Groh-Woike, Leiter der Wohnungslosenhilfe in Idar-Oberstein, dankte den Helferinnen und Helfern: „Wir sind glücklich, dass so viele Menschen ihre wertvolle Zeit für die gute Sache opfern.“ Ebenso bedankte er sich für die gute Kooperation mit dem Globus Idar-Oberstein.</p>
<p><strong>Einzigartiges Engagement</strong><br /> Seit Jahren beteiligen sich unterschiedliche Gruppen an der Spendenaktion. Bereits seit 2003 sind die Helferinnen vom <strong>Frauenkreis der evangelischen Kirchengemeinde Brücken</strong> beim Geschenke einpacken aktiv, und schon seit 2005 unterstützt die S<strong>elbsthilfegruppe krebserkrankter Frauen </strong>unter der Leitung von Erni Weber die Spendenaktion aktiv. Zudem hat in diesem Jahr Doreen Müller von der Firma Adam Elektrotechnik über das <strong>Netzwerk der Betriebe im Industriegebiet „Am Kreuz“</strong> zur Beteiligung am Geschenke-Einpack-Service aufgerufen und einige Helferinnen und Helfer motiviert.</p>
<p>Vor Ort konnte Groh-Woike die Helferinnen und Helfer davon überzeugen, dass jeder Cent an Spenden für den Horizont die hilfsbedürftigen Menschen erreicht. Für die niedrigschwelligen Hilfeangebote im Horizont übernehmen die Stadt Idar-Oberstein und die Kreisverwaltung Birkenfeld die Finanzierung nur zum Teil. Der Horizont ist daher auf Spenden angewiesen.</p>
<p>Der <strong>Tagesaufenthalt </strong>und die <strong>Tafel </strong>sind die <strong>Anlaufstellen für einkommensschwache Menschen</strong> in der Region. „Mit dem Ansatz, den Klienten in Krisensituationen mit fachlicher Beratung beizustehen, versprechen wir uns eine nachhaltige Verbesserung der schwierigen Situation hilfsbedürftiger Menschen. Wir ermutigen die Betroffenen, ihre eigenen Fähigkeiten besser zu nutzen“, erläutert Groh-Woike die Arbeitsweise im Horizont. So erhalten beispielweise alleinerziehende Mütter Unterstützung bei der Beantragung von existenzsichernden Leistungen wie Erziehungs- und Kindergeld. Briefe aus Schule und Kindergarten stellen vor allem Mütter mit Migrationshintergrund vor Schwierigkeiten. Immer wieder verstehen hilfsbedürftige Menschen – auch ohne Migrationshintergrund – Anträge oder Schriftverkehr mit Behörden nicht.</p>
<p>Etwa 60 Menschen besuchen jeden Tag den Tagesaufenthalt, der im vergangenen Jahr an mindesten 350 Tagen geöffnet war. Von Montag bis Samstag wird vor Ort ein Mittagessen gekocht, sonntags gibt es einen Brunch. Die Lebensmittel kommen zum Teil von der Tafel. Das Kochen, den Service und auch das Putzen wird von einigen Besuchern des Tagesaufenthaltes übernommen. So kann der Horizont für einige Menschen in Notlagen auch eine sinnvolle Beschäftigung anbieten.</p>
<p>Zum 1. Juni 2018 hat Theresa Feldmann-Wüstefeld die Geschäftsführung Soziale Arbeit des Geschäftsfelds Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie übernommen. Sie leitet das Geschäftsfeld gemeinsam mit dem Betriebswirt Mario Forsch. Die 32-jährige studierte Pädagogin und Soziologin folgt auf Frieder Zimmermann, der nach mehr als 35 Dienstjahren in den Ruhestand ging.</p>
<p>Feldmann-Wüstefeld arbeitete bereits von 2012 bis 2015 im Sozialdienst der Wohnungslosenhilfe und bringt daher umfassende Sachkenntnis mit. Nach einem Umzug nach Leipzig arbeitete sie bei der Agentur für Arbeit, wo sie als Coachin für ehemals Langzeitarbeitslose zuständig war. Nun kehrte die gebürtige Zotzenheimerin zurück an die Nahe.</p>
<p>Ziel von Feldmann-Wüstefeld ist es, die Rechte der Menschen in Not zu stärken. Wohnungslose seien eine Randgruppe der Gesellschaft, die betroffenen Personen unterliegen Benachteiligungen und Ausgrenzungen. „Es kann jeden treffen“, so die neue Geschäftsführerin.</p>
<p>Eine ihrer derzeitigen Hauptaufgaben sieht sie darin, sich ein gutes Netzwerk aufzubauen und die Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie mit den bestehenden Schwerpunkten, wie die Sicherung dezentraler Wohnangebote, optimal weiter zu führen. „Man muss gut vorausschauen, wo die Reise hingeht“, sagt Feldmann-Wüstefeld. Es sei notwendig, auf die sich ändernden Rahmenbedingungen frühzeitig zu reagieren und sich an die sich wandelnden Bedarfslagen anzupassen.</p>
<p>„Dazu braucht es Menschen, die sich mit Leidenschaft für die Rechte der in Not geratenen stark machen.“</p>
<p>Nach 35 Berufsjahren in der Stiftung kreuznacher diakonie wurde Diakon Frieder Zimmermann nun in den Ruhestand verabschiedet. Der gelernte Bankkaufmann gestaltete seine Karriere in die diakonisch-soziale Richtung im Jahr 1983 um. Für einen jungen Familienvater mit drei kleinen Kindern sicher keine leichte, aber dennoch die richtige Lebensentscheidung. <br /> „Der unbeirrte Einsatz für Menschen, die wenig besitzen, war eine Herzensangelegenheit von Frieder Zimmermann“, betonte Pfarrer Albrecht Bähr, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Diakonie in Rheinland-Pfalz und wies auf das Engagement Zimmermanns in überregionalen Gremien hin. Als Mitglied des Vorstands des Evangelischen Fachverbandes Wohnungslosenhilfe des Diakonischen Werkes der Rheinischen Kirche sowie als Mitglied im Fachausschuss Arbeit der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe, in der LIGA-Fachgruppe Wohnungslosenhilfe in Rheinland-Pfalz und in der AG Wohnungslosenhilfe der Arbeitsgemeinschaft der Diakonischen Werke in Rheinland-Pfalz hat er viele neue Diskussionen angestoßen und Anregungen zum Wohle wohnungsloser Menschen eingebracht.</p>
<h3>Erfolgreiche Unterbringung in kleinen Wohneinheiten </h3>
<p>Einer der großen Erfolge von Frieder Zimmermann war die konzeptionelle Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe in Bad Kreuznach und in Idar-Oberstein. Insbesondere nach dem plötzlichen Wegfall einer großen Unterkunft für wohnungslose Menschen auf dem Niederreidenbacher Hof durch einen Brand Ende 2009 richtete die Wohnungslosenhilfe den Schwerpunkt darauf, kleine Wohneinheiten für die Klienten und Klientinnen zu kaufen oder anzumieten, die ihnen nach einer Phase der Begleitung zur Miete angeboten wurden. „Mit diesem Konzept konnten wir vielen Menschen nachhaltig zu Wohnraum verhelfen“, blickt Frieder Zimmermann zurück. <br /> Auch Pfarrer Christian Schucht, theologischer Vorstand der Stiftung kreuznacher diakonie, dankte Zimmermann für sein langjähriges Engagement für die Armen der Gesellschaft. <br /> Im Ruhestand, den er fast zeitgleich mit seiner Frau Marlies antritt, freut sich Frieder Zimmermann auf Zeit zum Lesen, Wandern, Urlaub machen und für die vier Enkelkinder. Zudem bleibt er weiterhin im Vorstand des Fördervereins Reling e.V., der die Bad Kreuznacher Tafel betreibt. <br /> Nachfolgerin im Amt der Geschäftsführung Wohnungslosenhilfe der Stiftung kreuznacher diakonie ist die studierte Pädagogin und Soziologin Theresa Feldmann- Wüstefeld, die ihre Arbeit bereits aufgenommen hat.</p>
<p>Doris Häfner-Kairo ist das neue Gesicht der Wohnungslosenhilfe in Bad Kreuznach und des Café Bunt. Die 53-Jährige feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Jubiläum in der Stiftung kreuznacher diakonie und in der Wohnungslosenhilfe. Gleichzeit übernimmt sie die Leitung der Wohnungslosenhilfe am Standort Bad Kreuznach von Marlies Zimmermann, die zum 31.5.2018 in den Ruhestand geht. <br /> Begonnen hat Doris Häfner-Kairo 1991 auf dem Niederreidenbacher Hof, wo sie anfangs die einzige Frau im Sozialdienst war. Anschließend wechselte sie nach Bad Kreuznach. Hier nahm Mitte der 1990-er Jahre die Arbeit mit wohnungslosen Frauen ihren Anfang. Den Aufbau des Café Bunt als Anlaufstelle für in Not geratene Frauen in der Kurhausstraße hat die Sozialpädagogin gemeinsam mit Marlies Zimmermann vorangetrieben. „Ich kann mich gut erinnern, dass wir anfangs so manchen Abend unterwegs waren, um das Café Bunt als Spendenprojekt zum Beispiel bei den Landfrauen oder in Kirchengemeinden vorzustellen“, erinnert sie sich. Diese Arbeit kontinuierlich fortzuführen, ist ihr ein großes Anliegen. Seit 2011 ist die Mutter von zwei erwachsenen Söhnen bereits stellvertretende Leitung am Standort Bad Kreuznach und mit dem neuen Aufgabengebiet bestens vertraut. Neben der Arbeit für in Not geratene Frauen betreut die Wohnungslosenhilfe in Bad Kreuznach seit rund zehn Jahren zunehmend auch Männer, die stationär untergebracht und begleitet werden. „In Bad Kreuznach kommt uns die Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft Gewobau zugute“, berichtet sie über die ausgezeichneten Erfahrungen, die die Wohnungslosenhilfe mit der dezentralen Unterbringung in kleinen Wohneinheiten gemacht hat. Die Wohnungslosenhilfe schließt zunächst einen Mietvertrag mit der Gewobau. Sobald sich die Bewohner/-innen in der Wohnung und im sozialen Umfeld eingewöhnt und die nötige Selbständigkeit vorhanden ist, können sie den Mietvertrag übernehmen. Die Mitarbeitenden der Wohnungslosenhilfe begleiten, solange es notwendig ist. „Die engmaschige Betreuung ist gerade am Anfang wichtig“, sagt Häfner-Kairo, die sich freut, dass viele der Mietverhältnisse langfristig bestehen bleiben. Auffallend sei die zunehmende Zahl junger Leute, die in den vergangenen Jahren Hilfe suchen: „Den jungen Männern und Frauen fehlen häufig die gesellschaftlichen ‚basics‘ – vom Führen eines Haushalts über das soziale Miteinander bis hin zum Umgang mit bürokratischen Angelegenheiten.“ Der Satz „Wir lassen uns von Menschen berühren“ aus dem Leitbild der Stiftung kreuznacher diakonie gehört zum Credo der Saarländerin, die seit 30 Jahren in Bad Kreuznach wohnt: „Wir gestalten unsere Angebote so, dass sie für die Menschen passen. Das ist für mich der wichtigste Grundsatz.“ <br /> </p>
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